Pferde Krankheit: EHV-1 Equines Herpesvirus: 7 wichtige Fakten über die „Winterkrankheit“

Das Equine Herpesvirus (EHV) ist eine der gefürchtetsten Erkrankungen in der Pferdewelt. Ein besonders dramatischer Ausbruch ereignete sich 2020 beim internationalen Turnier in Valencia: Mehr als 160 Pferde infizierten sich mit EHV-1, 17 Tiere starben. Seitdem ist die Gefahr des hochansteckenden Virus stärker in den Fokus gerückt. Doch was macht EHV so gefährlich? Gibt es Schutzmaßnahmen?

Hier sind die sieben wichtigsten Fakten: 

1. Herpes ist nicht gleich Herpes

Es gibt insgesamt neun verschiedene Herpesvirus-Typen, die Pferde betreffen können. Besonders problematisch sind:

  • EHV-1: Führt zu Atemwegserkrankungen, Aborten und neurologischen Ausfällen (Lähmungen).
  • EHV-4: Hauptsächlich für Atemwegsinfektionen verantwortlich, kann aber ebenfalls zu Lähmungen führen.

Diese beiden Formen sind besonders ansteckend und können in Pferdebeständen schwerwiegende Folgen haben. 

2. Fast jedes Pferd trägt das Virus in sich

Experten schätzen, dass etwa 80 % aller Pferde mit Herpes infiziert sind. Doch oft bleibt das Virus inaktiv und verursacht keine Symptome. Ist ein Pferd jedoch einmal erkrankt, bleibt das Virus im Körper und kann bei Stress oder geschwächtem Immunsystem wieder aktiv werden.

Zu den häufigsten Auslösern gehören:
✔ Turnierstress und Transporte
✔ Stallwechsel oder neue Herdenzusammenstellung
✔ Krankheit oder hohes Alter

Ein infiziertes Pferd kann das Virus über Körperflüssigkeiten ausscheiden und andere Pferde anstecken – oft, bevor erste Symptome auftreten. 

Pferde Krankheit: EHV-1 Equines Herpesvirus: die „Winterkrankheit“ bei Pferden.

3. Eine „Winterkrankheit“ mit langer Inkubationszeit

Herpes kann das ganze Jahr über ausbrechen, tritt aber besonders oft im Herbst und Winter auf. Kalte Temperaturen und geschlossene Ställe begünstigen die Verbreitung.

Die Inkubationszeit beträgt bis zu zehn Tage – das bedeutet, dass Pferde das Virus bereits weitergeben können, bevor erste Symptome sichtbar werden. Übertragen wird es vor allem durch Tröpfcheninfektion beim Husten, Schnauben oder über verunreinigte Gegenstände wie Futtertröge oder Putzzeug. 


4. Husten kann ein erstes Anzeichen sein

Herpes zeigt sich nicht immer mit eindeutigen Symptomen. Typische Anzeichen einer EHV-1-Infektion sind jedoch:

🔹 Husten und Nasenausfluss
🔹 Fieber über 38 °C
🔹 Geschwollene Lymphknoten
🔹 Appetitlosigkeit und Müdigkeit
🔹 Lähmungserscheinungen
🔹 Aborte bei trächtigen Stuten

Bei Verdacht sollte sofort ein Tierarzt hinzugezogen werden. Ein PCR-Test mittels Nasenabstrich oder Blutprobe kann die Diagnose bestätigen. 

5. Es gibt keine Heilung – nur symptomatische Behandlung

Gegen Herpes gibt es keine direkte Therapie. Die Behandlung beschränkt sich darauf, die Symptome zu lindern:

✔ Fiebersenkende Medikamente
✔ Entzündungshemmende Mittel
✔ Unterstützende Infusionen zur Stabilisierung

Bei schweren neurologischen Verläufen werden Pferde manchmal in Tragegurte gehängt, um Lähmungserscheinungen auszugleichen. Leider ist die Prognose in diesen Fällen oft schlecht. 

6. Infizierte Pferde müssen isoliert werden

Ein Herpesfall betrifft den gesamten Stall. Sofortmaßnahmen sind entscheidend, um eine Ausbreitung zu verhindern:

🚨 Kranke Pferde isolieren – kein Kontakt zu anderen Pferden
🚨 Separate Schutzausrüstung für Pfleger
🚨 Quarantäne für den gesamten Bestand (mindestens 3 Wochen)
🚨 Desinfektion aller Gegenstände und Stallbereiche

Das Virus kann auf Oberflächen wie Besen oder Futtertrögen bis zu drei Monate überleben – eine gründliche Reinigung ist essenziell. 

7. Impfpflicht für Turnierpferde wurde wieder aufgehoben

Nach dem Ausbruch in Valencia wurde eine Impfpflicht für Turnierpferde eingeführt, um die Viruszirkulation zu reduzieren. Nach etwa 18 Monaten wurde diese jedoch wieder aufgehoben.

Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) empfiehlt dennoch, Pferde regelmäßig gegen EHV impfen zu lassen. Geimpfte Pferde sind zwar nicht vollständig geschützt, scheiden aber weniger Viren aus und tragen damit zur Eindämmung bei. 

Fazit: Vorsorge ist der beste Schutz

Da es keine Heilung für das Equine Herpesvirus gibt, sind Prävention und ein starkes Immunsystem die beste Verteidigung. Neben der Impfung helfen:

✔ Stressvermeidung, besonders bei Turnieren und Transporten
✔ Quarantänemaßnahmen für Neuzugänge im Stall
✔ Regelmäßige Hygienemaßnahmen im Stall

Herpes bleibt eine ernstzunehmende Gefahr – doch mit dem richtigen Management lassen sich Ausbrüche verhindern und Pferdebestände schützen. 🐎

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