Etwa 30 000 Hunde sind nach Angaben des Bundesverbandes für Tiergesundheit (BfT) in Deutschland von Diabetes mellitus betroffen. Bei Katzen gehen die Experten derzeit von rund 20 000 betroffenen Tieren aus. Damit gehört die Zuckerkrankheit Diabetes zu den häufigsten hormonell bedingten Erkrankungen bei Hund und Katze. Die Ursache für einen Diabetes mellitus bei Hunden und Katzen ist Insulinmangel. Wie wir Menschen benötigen auch Tiere das Hormon Insulin, um Zucker (Glukose) aus dem Blut in die Körperzellen zu schleusen und diese so mit Energie zu versorgen. Das Insulin wird von der Bauchspeicheldrüse in den Blutstrom abgegeben und von dort aus zu Zellen im ganzen Körper transportiert.
Bei Hunden und Katzen äußert sich Diabetes zunächst fast identisch. Betroffene Tiere trinken zunächst sehr viel und setzen vermehrt Urin ab. Oftmals geht damit eine Gewichtsabnahme bei normaler Futteraufnahme einher. Bei Hunden kann ein unerkannter Diabetes innerhalb von drei Monaten zur Erblindung führen. Bei Katzen verändert sich der Gang. Die Hinterläufe knicken ein. Bei diesen Warnzeichen sollten Sie unbedingt den Tierarzt aufsuchen. Ein Test ist nicht teuer und schnell erledigt.
Mit ausreichend Bewegung und einer katzengerechten Ernährung verringert sich das Risiko für die Katze, übergewichtig zu werden und einen Diabetes mellitus zu entwickeln. Wichtig ist, Katzen weder Haushaltszucker noch Fruchtzucker zu füttern, da dies ihren Blutzucker-Spiegel stark erhöht und auch bei gesunden Tieren zu Zucker im Harn (Melliturie) führt. Ist die Katze übergewichtig, sollte man sich vom Tierarzt beraten lassen, welche Art von Reduktionskost für das Tier empfehlenswert ist.
Wer als Hundebesitzer die Zuckerkrankheit bei seinem Liebling vorbeugen will, sollte darauf achten, dass er gesund und ausgewogen ernährt wird und nicht an Übergewicht leidet, denn dieses kann die Hundekrankheit begünstigen.
Bei Tieren gibt es wie auch beim Menschen, zwei Formen von Diabetes. Ungefähr 80 Prozent der Katzen mit Diabetes haben einen Typ-2-Diabetes und etwa 30 Prozent einen Typ-1-Diabetes. Fast alle erkrankten Hunde haben einen Typ-1-Diabetes.
Bei Katzen sieht die Situation etwas anders aus: Bei 30 bis 50 Prozent der Katzen kann sich die Erkrankung innerhalb der ersten zwölf Monate nach der Diagnose wieder rückbilden, wenn sie frühzeitig diagnostiziert und erfolgreich behandelt wird. Bei Hunden muss Diabetes fast immer mit Insulin behandelt werden. Bei Katzen gibt es auch andere Behandlungsmethoden, sofern die Krankheit frühzeitig diagnostiziert wird. Im Falle eines Falles kann Ihnen der Tierarzt entsprechende Tipps und Anleitungen geben. Scheuen Sie sich daher nicht vor einem Besuch, wenn Sie die oben genannten Warnzeichen erkennen.